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UNESCO-Welttag der Toleranz

Intoleranz wird meist
aus Unwissenheit und Angst vor dem Fremden
geboren.“

Aus der UNESCO-Erklärung zur Toleranz / 1995

 

Vor genau 12 Monaten
… nahm unser stellvertretender Schulleiter Christian Riedemann diese Weisheit ernst, schaltete die schuleigene Lautsprecher-Anlage an und las mit ruhiger Stimme die Namen all der Nationen vor, die damals an der AAS lebten und arbeiteten. Es waren 37 Nationen. Die Liste fand fast kein Ende. Es war der Montag nach den Anschlägen des 12. November in Paris mit 130 Toten. – Doch wir entdeckten an diesem Tag, in diesem Drama unsere alltägliche funktionierende Vielfalt!

Vor ziemlich genau 6 Monaten
… veranstaltete das 2. Lehrjahr der Industriemechaniker (IM14) eine Podiumsdiskussion zum Thema „Toleranz und Identität“. Sie wollten wissen, wie lange man tolerant sein kann und muss, ohne sich selbst zu verlieren. Sie wollten aber auch, dass alle im Haus wussten wie wichtig Toleranz für ein funktionierendes Zusammenleben ist. Das Ergebnis der Podiumsdiskussion war, dass Toleranz nur dann funktioniert, wenn sich alle in die Augen schauen und miteinander reden. – Nur wie bekommt man eine komplette Schule dazu, sich in die Augen zu schauen? Die Idee: Die ganze BBS feiert in Zukunft an der Andreas-Albert-Schule den UNESCO-Welttag der Toleranz.  Den gibt es jedes Jahr, immer am 16. November. Und da machen schließlich noch mehr mit: Eigentlich die ganze Welt.

Und nun hat er stattgefunden, der

UNESCO-Welttag der Toleranz 2016.

Das war noch nicht perfekt. Manches musste improvisiert werden. Die Anlage ließ uns im Stich. Aber alle hatten Spass. An einer ungewohnten Situation (alle SchülerInnen und alle Lehrerinnen in der Schulhalle auf dem Boden!), an spontanen afghanischen und syrischen Tänze, an einem persischen Rap und am Internationalen Mittags-Büffet, das sich in letzter Sekunde noch über die Tische weg bog: LehrerInnen und SchülerInnen hatten Essen aus ihren Heimatländern mitgebracht: Es gab also VIEL zu essen! Und viel Verschiedenes. Denn dieses Jahr sind 44 Nationen an unserer Schule.

Damit ist nun auch klar: An dieser Schule wird Vielfalt in Zukunft nicht mehr nur hingenommen. Sondern:

Wir werden unsere Vielfalt in Zukunft feiern und zeigen.

Und zwar schon gleich in der Eingangshalle. Mit allen jeweils aktuellen National-Flaggen und einer Landkarte.

Zum Schluß:

Danke an alle, die mitgeholfen haben! Denn Toleranz braucht nicht nur Augenhöhe, sondern ist Teamarbeit. – Und etwas zum Hinschauen. Deshalb im Folgenden eine kleine Bildergalerie vom Ereignis!

Toleranz und Identität. Was passiert, wenn sich Vision und Bedürfnis begegnen … (IM 14 / 2016)

„Im Namen der Toleranz
sollten wir uns das Recht vorbehalten,
die Intoleranz nicht zu tolerieren.“

Karl Popper, Die offene Gesellschaft und ihre Feinde

 

Das Thema „Toleranz“ und die Angst, sich nicht rechtzeitig vor dem Verlust der eigenen Identität zu schützen, beschäftigte eine unserer Industrie-Klassen fast ein halbes Jahr.  Sie sammelten Material. Viel Material …   Unter anderem entdeckten sie dieses Zitat und ein Statement meines Pfarrers-Kollegen Carsten Leinhäuser (Bistum Speyer).

Das Zitat gab die Sicherheit nichts „Falsches“ zu denken. Der Artikel Pfarrer Leinhäusers gab uns eine Suchrichtung. Wir haben ihn Euch hier verlinkt:

„Von Toleranz, Austausch und Respekt und der heiklen Suche nach der eigenen Position“.

Ihr findet den Artikel in dem Themenheft Kontakt (Heft 1 / 2015) des BDKJ Speyer, gleich auf der zweiten Seite. Dieses Heft beschäftigte sich ausführlich mit dem Thema Toleranz, unserer Sehnsucht danach und unseren Ängsten davor. – Fanden wir gut!

Was die Jungs bei ihrer Suche nach Toleranz herausgefunden haben,  findet Ihr übrigens HIER .   – Es ist einiges!

Carsten Leinhäuser findet ihr übrigens auch im Internet. Er hat einen eigenen Blog: www.vaticarsten.de  Da finden sich noch mehr Statements zu Themen, die gerade unter die Haut gehen.

 

Was das alles mit Religion zu tun hat?
Hier ein Video, das es ganz gut erklärt.

 

Für Leute, die wissen wollen, wo sie in der Toleranz-Sache stehen: 

 

Und nun viel Spass beim Mit-Nachdenken! Wir sind gespannt.
Auf eure Gedanken, Standpunkte und Ideen!